Geisterbann im Stuibenfall
Wenn irgendwo, meist mit geistlichem Beistand, eine unerlöste Seele vertrieben werden sollte, wurde sie für weltewige Zeiten in eine abgeschiedene Gegend verbannt. Ein bevorzugter Verbannungsort für Reutte und seine Umgebung waren die „Stuibenfälle“. So trug man seinerzeit den Geist „Hans Bumm“ – gefangen in einer Flasche bzw. Dose – unter Trommelklang und Pfeifenspiel dorthin. Der „Plumpergeist“ ging in einem Kittelärmel in die Falle und wurde darin hierher verbracht. Dabei war merkwürdig, dass mit dem Aussetzen der Musik auch der Geist nicht mehr weiter gebracht werden konnte. Bei Nacht sahen nach ihrer glaubwürdigen Aussage zwei nahe dem Stuibenfall wohnende Schwestern im Wasserstaube des tosenden und schäumenden Archbaches mehrere helle Lichtlein herumtanzen.
